Kettenschaltung – richtig schalten will gelernt sein,
ist aber gar nicht so schwer.
Wie soll man mit einer Schaltung am Fahrrad umgehen? Ein paar kleine Tipps und Tricks sollte man kennen und beherzigen, dann macht das Radln viel mehr Spaß und ist mit unter auch nicht so anstrengend. Geld spart man auch noch!
Grundsätzlich sollte beim Fahrradfahren auf einen gleichmäßigen, nicht zu anstrengenden Tritt geachtet werden. Die Trittfrequenz soll durch richtiges Schalten möglichst gleich gehalten werden. Das heißt, bereits bei kleinen Steigungen einen oder zwei Gänge herunterschalten und natürlich umgekehrt, wenn es leicht bergab geht, ein paar Gänge hochschalten. Die Folge ist natürlich, dass ständig geschalten werden muss, aber dafür ist die Schaltung ja da.
Oft wird der Fehler gemacht, dass bergauf in einem zu klein gewählten Gang gefahren wird. Weil dann das Treten sehr leicht geht, drehen sich die Pedale schon fast propellerartig. Das ist natürlich falsch, denn ein zu schnelles Strampeln ist natürlich genauso ermüdend wie schweres Treten auf Grund eines zu großen Ganges. Also möglichst auf eine gleichbleibende, angenehme Trittfrequenz achten. Und wenn dann mal eine Steigung kommt ruhig in Kauf nehmen, dass durch einen kleineren Gang die Geschwindigkeit etwas langsamer wird, aber bitte nicht die Trittfrequenz erhöhen.
Kettenschaltungen haben in der Regel vorn drei Zahnkränze und hinten, je nach Modell bis zu neun oder zehn Ritzel. Die Kette, die die Verbindung von vorne nach hinten herstellt und somit die Kraft auf das Hinterrad überträgt ist von ihrer Beweglichkeit so konstruiert, dass sie sich leicht um die Zahnkränze und Ritzel legt. Seitlich ist die Fahrradkette eher nicht beweglich. Das heißt, die Kette sollte von vorn nach hinten möglichst in einer geraden Linie verlaufen.
Wenn die Kette z. B. vorne auf dem größten Zahnkranz ist und hinten ebenso, dann kann man leicht erkennen, dass sie schräg nach hinten läuft und nicht mehr gerade. Sie macht also zweimal einen richtigen Knick.
Diese Schräglage der Kette hat gleich mehrere Nachteile. Einmal bewegt sich die Kette entgegen ihrer
„natürliche“ Beweglichkeit, das bedeutet, dass sie sich schneller ausleiert. Durch das seitliche Verbiegen reibt die Kette stärker an den Spitzen der Zahnkränze und Ritzel, was einen früheren Verschleis zur Folge hat. Bei extremer Belastung, also starkem Druck auf die Pedale, überträgt sich die Kraft von vorne nach hinten nicht gleichmäßig über die einzelnen Kettenglieder, sondern ist dort am höchsten, wo der „seitliche Knick“ am größten ist. Ein Kettenriss ist also schon fast vorprogrammiert. Auf jeden Fall aber höhere Kosten durch schnelleren Verschleiß. Durch die stärkere Reibung auf Grund der Schräglage einer Kette ist auch ein höherer Kraftaufwand erforderlich.
So extrem wie auf den beiden obigen Schaubildern sollte nie geschaltet werden.
Also ruhig mal prüfen, wie die Kette läuft und folgende Schaltstellungen etwas beherzigen (z. B. vorne drei Zahnkränze – hinten acht Ritzel):
Vorne kleinster Zahnkranz > hinten Gänge 1 bis 3 max. 1 bis 4
Vorne mittlerer Zahnkranz > hinten Gänge 2 bis 7
Vorne groeßter Zahnkranz > hinten Gänge 6 bis 8/9/10
Die vorgenannte Empfehlung kann natürlich je nach Rad unterschiedlich sein. Also einfach mal den Verlauf der Kette von vorn nach hinten in den einzelnen Schaltstellungen prüfen.